Gynäkologie und Fohlenmedizin

Gynäkologie und Gestütsbetreuung

Die Betreuung der Stute von der ersten Untersuchung des Geschlechtsapparates bis zu Geburt des Fohlens ist seit Anbeginn eine der Kernkompetenzen unserer Praxis.

Wenn Sie mit Ihrer Stute eine Trächtigkeit planen, erfolgt zunächst eine Untersuchung inklusive einer Tupferprobenentnahme aus der Gebärmutter, um das Vorliegen einer Infektion auszuschließen. Ist dort alles in Ordnung, erfolgen Kontrollen der Eierstocksaktivität und der Größe des Follikels mittels Ultraschall, um den richtigen Moment für die Bedeckung oder künstliche Besamung festzulegen.

Der richtige Zeitpunkt für eine Trächtigkeitsuntersuchung mittels Ultraschall ist am 14.-16. Tag nach der Ovulation, denn dann ist der Ausschluss einer Zwillingsträchtigkeit am sichersten möglich. Diese ist beim Pferd unerwünscht, da sie sehr häufig bedeutet, dass beide Fohlen oder die Stute nicht überleben. Die zweite Kontrolle erfolgt um den 30. Trächtigkeitstag. Dann kann man bereits eine Frucht mit Herzschlag darstellen. Eine weitere Kontrolle sollte um den 100. Trächtigkeitstag herum erfolgen, da sich die Hormonproduktion dann umstellt.

Naht der aufregende Zeitpunkt der Geburt, beraten wir Sie gerne zum Vorgehen und leisten, wenn nötig, Geburtshilfe oder untersuchen Mutter und Neugeborenes nach der Geburt.

Auch bei gynäkologischen Erkrankungen wie Entzündungen der Gebärmutter, Degenerationen der Gebärmutterschleimhaut, Veränderungen der Eierstöcke etwa durch persistierende Follikel oder Tumore können wir beispielsweise mittels Uterusbiopsie, Ultraschalluntersuchung oder Blutuntersuchung zu einer Diagnose gelangen.

Verhaltensauffällige Stuten, die beispielsweise Hengstgehabe zeigen, sollten ebenfalls auf Ihre Geschlechtsgesundheit hin überprüft werden.

Fohlenmedizin

Die Geburt eines Fohlens geht zum Glück meist ohne menschliche Hilfe glücklich vonstatten, und der zuvor gut beratene Besitzer sollte lediglich den Nabel des Neugeborenen desinfizieren und beim Hengstfohlen ein Klistier verabreichen. Zeigt das Fohlen jedoch Lebensschwäche, steht nach der Geburt nicht innerhalb von zwei Stunden auf und trinkt nicht bei der Mutter, ist schnelles tierärztliches Eingreifen geboten. Mittels Schnelltest kann 12-16 Stunden nach der Geburt anhand des Blutes überprüft werden, ob das Fohlen ausreichend Biestmilch (Kolostrum) aufgenommen hat und darüber mit Antikörpern versorgt worden ist. Ist dies nicht der Fall, kann eine Übertragung von Plasma notwendig werden.

Ist die erste kritische Phase direkt nach der Geburt überstanden, begleiten wir Sie und den Nachwuchs gerne und mit Freude beim weiteren Heranwachsen, beraten Sie zum Entwurmungsschema, führen nach sechs Monaten die ersten Impfungen durch und verarzten die hoffentlich nur kleinen Kinderkrankheiten.